Sachen, die ich loswerden will

( in Arbeit)

basierned auf den Inhalten von folgendem Video:
https://www.youtube.com/watch?v=pC-M60RHJlg

Die meisten meiner Freundinnen, mich nicht ausgeschlossen, haben einen schrecklichen Männergeschmack. Sie lernen durch irgendwelche dummen Zufälle Männer kennen, die total daneben sind und meine Freundinnen sehen es dann als ihr persönlich Aufgabe an, diese zu reparieren. So, als hätten das nicht schon mindestens zehn andere Frauen vor ihnen versucht. Sie klammern sich fest an den Wunsch, „ die Eine“ zu sein, die aus dem Mann einen besseren Menschen machen kann und mit ihm dann bis in alle Ewigkeit glücklich lebt. Nur leider ist das bisher jedes Mal auf einen riesigen Streit hinausgelaufen, der zu einer hässlichen Trennung geführt hat.

Vor ca. einem halben Jahr war ich mit einer meiner besten Freundinnen auf einem Stadtfest, eine Art Jahrmarkt. Sie kam gerade aus einer langjährigen Beziehung, welche sie schon seit kurz nach dem Beginn fertig gemacht hatte. Sie bildete sich ein, den Kerl so sehr zu lieben, dass sie bereit war, ihre Zeit, viel Mühe und schließlich ihre positive Lebenseinstellung der Beziehung zu opfern. Leider konnte und wollte sie nicht sehen, dass sie einen viel besseren Partner verdient hätte und diesen auch sicherlich ohne weiteres bekommen hätte. Sie wollte jedoch unbedingt für diesen Mann da sein, weil die beiden zuvor lange miteinander befreundet waren. Deswegen war sie der Meinung, sie wäre ihm den Versuch schuldig, seine Probleme für ihn zu verschwinden lassen. Sie lud sich alle seine Probleme auf und statt ihr dafür dankbar zu sein, belastete er sie mit immer mehr und mehr Problemen. Probleme, die sie überhaupt nicht betrafen und die sie auch nicht lösen konnte, da sie gar nicht in der Lage dazu war. Sie fühlte sich immer schuldiger, bis ihr irgendwann dämmerte, dass sie die letzten 3 Jahre ihres Lebens verschwendet hatte und die Beziehung beendete.
Jedenfalls gingen wir zusammen auf dieses Fest und tranken im Laufe des Abends eine Menge Sekt. Während wir auf den Treppen eines Fahrgeschäftes auf gemeinsame Freunde warteten, wurde meine Freundin andauernd von einem Typen begutachtet, der uns gegenüber an einer Wand mit seinen Freunden stand. Irgendwann konnte er sich dazu durchringen, sie anzusprechen. Als unsere Freunde angekommen waren und wir uns einen ruhigen Ort, abseits vom Fest zum Sitzen suchen wollten, lief der Kerl hinter uns her und bat meine Freundin mit ihm mitzukommen. Leider war sie betrunken und tat dies tatsächlich. Ich folgte den beiden, um sie nicht aus den Augen zu verlieren. Nach der 3. Fahrt der beiden auf einem der Fahrgeschäfte kam einer der Freunde von ihm zu mir und erklärte mir, dass ich nicht mehr auf meine Freundin zu warten bräuchte, denn er würde bezweifeln, dass ich diese heute noch einmal zu Gesicht bekommen würde, oder sie heute Nacht mit nach Hause kommen würde. Das war das 1. vieler Warnzeichen, die man erst dann wirklich wahrnimmt, wenn man wissend darauf zurückblickt.

Einige Wochen später hatte sich daraus eine ernste Beziehung entwickelt, die perfekt zu sein schien. Die Beiden schienen in allem identisch zu sein. Sie mochten die gleiche Musik, hatten den gleichen Humor und teilten dieselben Ansichten in allen bis dahin aufkommenden Themen und dagewesenen Lebenslagen. Als neutrale Betrachterin von außen, machten mich diese allzu perfekten Umstände misstrauisch. Meine Freundin jedoch begann immer abhängiger von der Beziehung zu werden. Nach nur wenigen Wochen planten sie eine gemeinsame Zukunft und meine Freundin war wirklich glücklich. Rückblickend war dies eindeutig der falsche Moment um ihr meine Zweifel darzulegen. Sie reagierte dementsprechend und unterstellte mir, dass ich Unsinn reden und ihr nur kein Glück gönnen würde.
Auf Grund eines Streites in ihrer Familie bot er ihr an, bei ihm einzuziehen. Ich hatte bereits aufgegeben ihr klarzumachen, dass diese Beziehung zu perfekt war und sich viel zu schnell weiter entwickelte. Sie zog bei ihm ein und von dem Zeitpunkt an ging die Beziehung bergab. In der ersten Woche war meine Freundin bloß froh, dem Streit entkommen zu sein, doch schon bald stellte sich heraus, dass sie seine Wohnung andauend sauber machen musste und er nur immer wieder für neuen Dreck, benutztes Geschirr und dreckige Wäsche sorgte.

Gehetzt von der Verantwortung die Wohnung sauber und ordentlich zu halten und dem Druck der vielen Klausuren in der Schule wurde meine Freundin immer unausgeglichener und gestresster. Zwischen den beiden lief es immer schlechter, da er mit ihrer Laune nicht umgehen konnte und sie deswegen ständig anmotzte und klarmachte, wie wenig er eine Freundin mit solch einer Laune bräuchte. Schließlich trennten sie sich und meine Freundin wohnt seit dem wieder zu Hause.

Das einzige Positive, das meine Freundin aus dieser Beziehung mitnehmen konnte war, dass man nichts überstürzen sollte und bei einer zu reibungslos verlaufenden Beziehung nicht einfach alles blauäugig machen sollte, was der Partner will.

Wenn ich heute darauf zurück blicke frage ich mich, ob ich ihr den Schmerz hätte ersparen können, wenn ich beharrlicher versucht hätte ihr klarzumachen, dass ich aufgrund der bereits genannten Gründe ein schlechtes Gefühl bei der Beziehung hatte.

Warum erkennt keine Frau die immer wieder gleichen Zeichen dafür, dass die Beziehung nicht halten wird oder kein echtes Gefühl dahinter steht? Woran liegt es, dass so viele Frauen nicht wahrhaben wollen, dass jeder noch so perfekt scheinende Mann, es bei einem weiteren Blick überhaupt nicht mehr ist? Und warum vertrauen sie darauf bezogen nicht auf den Blick einer Freundin, die es gut mit ihnen meint? Warum lernen Frauen nicht aus ihren Fehlern und wiederholen sie immer wieder? Sind Frauen nicht lernfähig oder einfach nur zu gutgläubig?

Hoffen wir alle auf den perfekten Mann aus einem unserer Lieblingsfilme oder der Serie, die wir regelmäßig schauen? Wollen wir nicht verstehen, dass kein Mann wie der ist, der uns im Kino präsentiert wird?